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Am 17. Juni plant die Identitäre Bewegung (IB) eine Demonstration unter dem Motto „Zukunft Europa – bewegen und verändern.“ Die rechte Jugend aus ganz Europa soll anreisen, um mit einer internationalen Großdemonstration die „westliche christlich-abendländische Kultur“ in Berlin Mitte zu verteidigen. Schnell wird klar, wo die Gruppierung die Bedrohung sieht: „Masseneinwanderung, Islamisierung, gescheiterte Integrationspolitik und die stetige Verengung des Sagbaren“.

Die IB verbindet Ethnopluralismus aka Kulturrassismus mit intellektuellem Anstrich und Social Media-Spektakel. So versuchen sie ihrem relativ überschaubaren elitären Kreis den Anschein gesellschaftlicher Relevanz zu geben und mit jugendkulturellem Habitus Kreise jenseits der NPD und Kameradschaftsszene anzusprechen. Das kann allerdings nicht über die offensichtlichen Verbindungen zahlreicher IB-Kader zu organisierten Neonazistrukturen hinwegtäuschen. Ein Blick auf ihre Onlinepräsenz macht klar, dass diese Leute komplett im Kaiserreich hängengeblieben sind - egal, wie hip sie auftreten. Und auch wenn bei ihren Aktionen manchmal in der ersten Reihe eine Frau steht: Das Weltbild der IB ist genau so patriarchal und antifeministisch, wie man es von der Neuen Rechten gewohnt ist.

So schwer es auch fällt, die oft nicht mehr als hampeligen Bemühungen der selbsternannten „Ibster“ ernstzunehmen - es vergeht uns schnell das Lachen, wenn wir sie als Teil der gesellschaftlichen Rechtswende betrachten. Zwischen der AfD auf der einen und dem zündelnden Mob auf der anderen Seite formiert sich ein reaktionäres Hegemonieprojekt, in dem die IB als Bewegungsarm der sich ansonsten oft seriös inszenierenden Neuen Rechten agiert. Trotz Style- und Strategiedifferenzen besteht kein Zweifel daran, dass die IB zusammen mit anderen reaktionären und neofaschistischen Akteuren den gesellschafltichen Diskurs immer weiter nach rechts verschieben. Denn während die einen ihren politischen Feinden auf die Fresse hauen, versuchen die anderen ihre Hetze in den Parlamenten durchzusetzen und wieder andere veröffentlichen Artikel in reaktionären Schmierblättern mit erschreckend hoher Auflage. Die IB setzt zusätzlich noch auf Identitätsangebote für frustrierte weiße Studenten und schicke Klamotten. Dabei darf nicht unterschlagen werden, dass sich ihr rebellischer Gestus spätestens dann selbst ad absurdum führt, wenn man sich die Außenpolitik der Regierungsparteien anschaut: Diese unterscheidet sich höchstens graduell, denn ein Großteil der Forderungen der IB sind längst gängige Praxis in der Festung Europa!

Dass wir da nicht einfach zuschauen, versteht sich von selbst. Werdet aktiv! Egal, ob ihr euch um 12 Uhr der Gegendemonstration und den Blockaden anschließt, oder euch mit eurer Bezugsgruppe andere dezentrale Aktionen überlegt: lasst den Aufmarsch der Identitären am 17.06. nicht ohne Widerspruch!

Denn Nationalismus ist und bleibt keine Alternative! Gegen die Festung Europa und ihre Fans!

 

Samstag | 12 Uhr | Leopoldplatz

Weitere Infos: https://www.facebook.com/berlinerbuendnisgegenrechts/