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Nach langer Planung macht der Zug der Erinnerung nun vom 13. bis 22. April in Berlin Station. Zu verdanken ist dies der Berliner Initiative und Dank einem breiten Bündnis verschiedener Organisationen, Institutionen, Gruppen und Einzelpersonen. Ihnen ist es gelungen, bisher ca. 18.000 Euro aus Spendengeldern und Zuwendungen zu sammeln. Für den Restbetrag hat die Initiative „Zug der Erinnerung“ die Garantie in der Hoffnung übernommen, diese durch weitere Unterstützung und bis Anfang April ausgleichen zu können.


Halten wird der Zug an den Bahnhöfen Grunewald und Westhafen als ehemalige Deportationsbahnhöfe, am Hauptbahnhof oder Alexanderplatz sowie zur Unterstützung antifaschistischen und zivilgesellschaftlichen Engagements an den Bahnhöfen Lichtenberg und Schöneweide. Zu welchem Zeitpunkt die einzelnen Bahnhöfe angefahren werden, steht noch nicht fest. Der Zug, der von einer Dampflok gezogen wird und aus mehreren Ausstellungswagen besteht, fährt auf der Strecke der früheren Deportationen der Reichsbahn zur Gedenkstätte Auschwitz. Unterwegs steuert er die Städte der über 12.000 Kinder und Jugendlichen an, die zwischen 1940 und 1944 in die Vernichtungslager deportiert wurden.

Bereits am Vorabend der Ankunft des Zuges in Berlin wird es eine Gedenkveranstaltung um 18 Uhr vor dem Brandenburger Tor geben. Ein Schweigemarsch führt anschließend von dort zum Potsdamer Platz zur dortigen Bahnzentrale. Während der Veranstaltung sollen 4.646 Kerzen mit Namensschildern bekannter deportierter ermordeter und verschollener Kinder im Alter von einem bis zwanzig Jahren gegen kleine Spenden verteilt werden. Diese sollen auf dem Potsdamer Platz gestellt und angezündet werden. Eine größere Kerze wird dort symbolisch für alle unbekannten Opfer der Deportationen brennen. Neben dem Gedenken an die Deportierten soll auf diese Weise gegen die Haltung der Deutschen Bahn AG protestiert werden. Als Erbe des „Sondervermögens Deutsche Reichsbahn“ will diese offensichtlich nun ein weiteres Mal an den früheren Deportationen verdienen – diesmal am Gedenken an die damaligen Opfer und an der Erinnerung an die Täter. Der Erlös der „Kerzenaktion“ wird der bundesweiten Initiative „Zug der Erinnerung“ zur Begleichung der Rechnungen zur Verfügung gestellt.