In einem Facebook-Beitrag von "pro Deutschland" Lichtenberg im Dezember 2014 feiern sich die Rechtspopulist_innen als "aktivste politische Kraft in Berlin-Lichtenberg" innerhalb des rechtspopulistischen und extrem rechten Spektrums im Bezirk. Von diesem Selbstbild hat sich der Vorstand des Lichtenberger Kreisverbandes scheinbar bereits verabschiedet oder es gehört zu diesem Verständnis, fahnenwedelnd die konkurrierende NPD zu unterstützen.
So nahmen Moritz Elischer und Bento Motopa an einem rassistischen Aufmarsch am 16. Dezember 2014 teil, der maßgeblich von NPDlern aus Berlin und Brandenburg organisiert worden ist. Neben den Demostrukturen, dem Anmelder und dem Lautsprecherwagen stellte die NPD einen Großteil der Redner_innen. Ebensowenig störten sich die Rechtspopulist_innen daran mit Neonazis aus dem Netzwerk des Nationalen Widerstands Berlin zu marschieren, die ebenfalls Aufgaben innerhalb des Aufmarsches übernahmen.
Interessant dürfte auch die Position des Kreisvorsitzenden Torsten Meyer zur Unterstützung der NPD und deren Werben um neue rassistische Mitglieder sein. Seit 2010 pflegt dieser ein eher gespaltenes Verhältnis zur NPD. Damals weigerte sich der Berliner DVU-Landesverband unter Meyer, der Fusion von NPD und DVU zuzustimmen. Höhepunkt war der Ausstieg Meyers aus der gemeinsamen NPD-Fraktion in der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung. Der Fraktionsstatus und Geld gingen den restlichen NPD-Verordneten verloren, die Meyer danach öffentlich als Verräter bezeichneten.
Ebenso spannend wird die Reaktion von "pro Deutschland" auf das Ende Dezember 2014 veröffentlichte "Positionspapier der Berliner Bürgerinitiativen gegen die Asylcontainerdörfer" sein. Das Papier beschreibt Ziele sowie inhaltliche Ausrichtung der "Bürgerinitiativen" und stellt damit die inhaltliche Grundlage für die Demonstrationen dar. Neben einem angestrebten Systemwechsel jenseits der bestehenden parlamentarichen Demonkratie wird sich generell von "Demokraten" distanziert, da diese zum Problem definiert werden. Das Papier dürfte ausreichend Diskussionsstoff für "pro Deutschland" bieten, die nicht müde werden, ihre Verbundenheit zum Grundgesetz und zur Demokratie zu betonen.