Am 4. März 2015 versuchten sich erneut Neonazis und Rassist_innen rund um den NPD-Aktivisten Jens Irgang an einen Aufmarsch gegen die Unterkünfte von Geflüchteten. Aufgrund der mageren Ausbeute bei den Teilnehmer_innenzahlen der letzten Rassist_innenaufmärsche wurde die Aktion nach Pegida-Vorbild als "kreativer Familienspaziergang gegen Überfremdung" neu gelabelt. Kurzum wurden Gewaltausrufe und Alkohol verboten. Dies reduzierte noch einmal die Zahl der Teilnehmer_innen. Statt der 25 Personen vom letzten Mal fanden sich vor dem roten Netto nur noch 15 Rassist_innen ein.
Wie schon beim letzten Mal verzichteten sie auf die angemeldete Demonstration zum S-Bhf Ahrensfelde und hielten im Schneeregen eine kurze Kundgebung mit einem Megaphone ab. Im Gegenzug dazu trafen sich mehr als 50 Menschen vor dem Bürgeramt in der Egon-Erwin-Kisch-Straße ein, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Die zweite Kundgebung musste, bereits aufgrund des Unwillens der Rassist_innen zu laufen, nicht genutzt werden.
Den inhaltlichen Input in Form eines Redebeitrages lieferte der rassistische Anmelder selbst. Er rief laut Aussagen von Umherstehenden dazu auf, zum Themenfeld Geflüchtete und Unterkünfte "Angst zu verbreiten". Folglich ist die Veranstaltung nicht nur organisatorisch, sondern auch inhaltlich eine Bankrotterklärung. Dies wurde zudem durch einen kurzen Bericht auf der rassistischen Facebook-Seite abgerundet. Statt von eine Kundgebung zu schreiben, wurde über eine erfolgreiche Demonstration im Kontext der PEGIDA-Aufmärsche in Dresden berichtet. Scheinbar leben die 15 tapferen Recken auch noch in einer anderen Realität. Anders lassen sich die Wahrnehmungstörungen leider nicht erklären.