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In der Konrad-Wolf-Straße soll eine neue Einrichtung für Geflüchtete entstehen. Die NPD organisierte kurzfristig am 21. Oktober 2015 eine Kundgebung. Die NPD Lichtenberg schreibt im Nachgang an ihre Kundgebung in Hohenschönhausen stolz, dass sie 40 Menschen auf ihre Kundgebung gebracht hätte, und nicht nur 10, wie die Antifa vorher vermutet hätte. Sie feiern das, als hätten sie einen relevanten Teil der Hohenschönhausener_innen erreicht (Einwohner_innenzahl: ca 100.000). "Wir sind das Volk", ja klar.

Ist es so abwegig, davon auszugehen, dass nur 10 Leute bei NPD landen? Im Normalfall, wie am 17.10. in Lichtenberg oder am 10.10. in Karlshorst sind es etwa 10 Neonazis, die sich auf eine solche Kundgebung verirren.
Dass die Bekanntgabe eines neuen Flüchtlingsheims kein Normalfall für Neonazimobilisierungen ist, ist uns klar. In dieser Situation scheint es der eine oder die andere Anwohner_in schlau zu finden, bei Neonazis mitzulaufen. In Blick auf die letzten zwei Situationen dieser Art zeigt jedoch, dass der Jubel der NPD nicht angebracht ist. Am 16.12.2014 gingen 100 Neonazis und Anwohner_innen gegen das geplante Heim in Falkenberg auf die Straße, am 10.01.2015 waren es sogar 188 Menschen, die gegen die Beschlagnahmung von Turnhallen in Hohenschönhausen demonstrierten. Dagegen wirken 40 recht mikrig, nicht wahr?

Schauen wir uns die 40 im Detail an: Es war nicht nur der Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke, sondern auch der Bundes-NPD-Vorsitzende Frank Franz vor Ort. Der kommt aus Hessen und ist also Mini-NPD-Kundgebungen gewöhnt. Darüber hinaus waren wohl Neonazis aus Tschechien von der Nazipartei DSSS vor Ort (daran werden wir sie erinnern, wenn sie das nächste mal auf die "aus ganz Berlin herangekarrten Antifa-Protestierer" schimpfen).
Auch nahm eine Abordnung von Pro Deutschland und Bärgida an der Kundgebung teil, unter anderem der Friedrichshainer Stephan Böhlke (dessen derzeit einziges T-Shirt er bei NPD-Schmidtke erworben hat).
Rechnet man die Lichtenberger NPDler, die angereisten Neonazis und Rechtspopulisten raus, kommt man auf etwa 10-15 Anwohner_innen, die sich der NPD-Kundgebung angeschlossen haben. Eine Volksbewegung war das nicht, und wird es aller Voraussicht auch nicht werden.