Ende November 2018 wurde die Nazikneipe "Sturgis" durch militante Antifaschist_innen angegriffen. Die Kneipe ist seit vielen Jahren Treffpunkt der Berliner Naziszene im Weitlingkiez. Sie ist eines der letzten Überbleibsel von neonazistischer Infrastruktur in Lichtenberg. An dieser Stelle möchten wir den Artikel von indymedia dokumentieren.
Artikel von de.indymedia.org
"Nazikneipe "Sturgis" angegriffen - in Gedenken an Silvio Meier
Am Abend des 22. November haben wir im laufenden Betrieb die Bar "Sturgis" mit Buttersäure und Pfefferspray angegriffen. Die Kneipe in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Lichtenberg ist seit vielen Jahren Treffpunkt der Berliner Nazi-Szene. Lange Zeit aktive Nazis wie Oliver Oeltze (Mitglied der "Vandalen" und Ordner auf bundesweiten Aufmärschen) und David Linke ("Der Dritte Weg" und Hooligan des BFC Dynamo) gehören zur Stammkundschaft der Kneipe. Bei diesem Klientel verwundert es nicht, dass es in der letzten Zeit auch immer wieder zu Angriffen in den Straßen rund um die Kneipe auf Andersdenkende, Geflüchtete und Migranten kam.
Das Lokal ist aber auch Nazis aus anderen Bundesländern ein Begriff. Im letzten Jahr diente das "Sturgis" als Anlaufstelle für Teilnehmer des "Rudolf Hess"-Aufmarsches, sowohl vor als auch nach dem Aufmarsch. Mitte Oktober 2018 war die italienische Rechtsrockband "Katastrof" zu Gast im "Sturgis". Schon letztes Jahr besuchten die Bandmitglieder im Zuge ihrer Tour die Kneipe. Die Verbindung zu der italienischen Band entstand u.a. über die rockerähnliche Nazi-Gruppe "Vandalen", denen neben Oeltze auch Michael "Lunikoff" Regener ("Lunikoff Verschwörung" und Ex"Landser"-Sänger) und Matthias "Wiki" Gohlke angehören. Gohlke ist auch oft hinter dem Tresen des "Sturgis" zu finden.
Wer wohl nicht mehr im "Sturgis" anzutreffen sein wird ist der "Vandale" Clemens "Fritze" Niesar. Er starb im August 2018, wie man an den Trauer-Patches der "Vandalen"-Kutten erkennen kann. Niesar, fahr zur Hölle du Hundesohn!
Wir hoffen, dass der Gestank lange bleiben wird und die Augen ordentlich brennen. Jeder Tag, an dem das "Sturgis" geschlossen bleibt, bedeutet für die Nachbarschaft, für Geflüchtete, Migranten und Andersdenkende einen Tag ohne Schikane und Stress rund um die Kneipe.
Wir widmen diese Aktion dem Hausbesetzer und Antifaschisten Silvio Meier, der am 21. November vor 26 Jahren von Nazis in Friedrichshain ermordet wurde.
Erinnern heißt kämpfen!
Antifa in die Offensive!"