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22. Oktober 2013 - 18:30 Uhr
Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek (Frankfurter Allee 149/Ecke Rathausstraße, Nähe S-Bhf und U-Bhf Frankfurter Allee / Tram M13 und 16 bis "Frankfurter Allee")

„An diesem Abend trafen wir eine Entscheidung: Morgen, am 14. Oktober, fliehen wir.“ Zwei lapidare Sätze aus dem Tagebuch des sowjetischen Offiziers Alexander Pechersky. Sie dokumentieren das Signal für den Aufstand im KZ Sobibór. 
Im Mai 2013 veröffentlichte Franziska Bruder das Buch „Hunderte solcher Helden - Der Aufstand jüdischer Gefangener im NS-Vernichtungslager Sobibór“, das über die Akteure des Aufstandes berichtet.
Bei der Veranstaltung wird aus den Berichten zentraler Akteure des Aufstands gelesen und Filmausschnitte aus einem Interview von Claude Lanzmann mit einem von ihnen, Jehuda Lerner, gezeigt. Neben der Organisation und dem Ablauf des Aufstands spielen die Lebensgeschichten vor und auch nach dem Krieg eine Rolle, beispielsweise die Aussagen der überlebenden Akteure bei Kriegsverbrecherprozessen in der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland.

Aktuelle Ergänzung:
Steffen Haenschen vom Bildungswerk Stanislaw Hantz wird anwesend sein und etwas zur aktuellen Situation der Gedenkstätte und zur Erinnerungspolitik vom Bildungswerk berichten.


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Veranstaltungsreihe zum 70. Jahrestag des erfolgreichen Aufstandes im Vernichtungslager Sobibór
„Morgen, am 14. Oktober, fliehen wir.“

Am 14.Oktober 1943 gelang Häftlingen im SS-Vernichtungslager in Sobibór der erfolgreiche Aufstand und Ausbruch. Sobibór wurde von der SS als eines der zentralen NS-Todeslager betrieben. Etwa 250.000 Juden und Jüdinnen wurden hier ermordet. Ausbruchsversuche in Kleingruppen oder alleine gab es mehrere, einige davon auch mit Erfolg.
1943 wurden jedoch von einer Gruppe von Gefangenen Pläne zum kollektiven Aufstand erarbeitet, die schließlich in die Tat umgesetzt werden konnten, als jüdische Kriegsgefangene aus der Roten Armee eingeliefert wurden, die den notwendigen Umgang mit Waffen beherrschten. Ein großer Teil der insgesamt 600 Häftlinge in Sobibór konnte dabei entkommen. Nach diesem Aufstand nutzte die SS das Vernichtungslager nicht weiter, sondern ebnete es ein.