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Am 14.Oktober 1943 gelang Häftlingen im SS-Vernichtungslager in Sobibór der erfolgreiche Aufstand und Ausbruch. Sobibór wurde von der SS als eines der zentralen NS-Todeslager betrieben. Etwa 250.000 Juden und Jüdinnen wurden hier ermordet. Ausbruchsversuche in Kleingruppen oder alleine gab es mehrere, einige davon auch mit Erfolg.
1943 wurden jedoch von einer Gruppe von Gefangenen Pläne zum kollektiven Aufstand erarbeitet, die schließlich in die Tat umgesetzt werden konnten, als jüdische Kriegsgefangene aus der Roten Armee eingeliefert wurden, die den notwendigen Umgang mit Waffen beherrschten. Ein großer Teil der insgesamt 600 Häftlinge in Sobibór konnte dabei entkommen. Nach diesem Aufstand nutzte die SS das Vernichtungslager nicht weiter, sondern ebnete es ein.


7. Oktober 2013 – 19.00 Uhr – JFE Linse (Parkaue 25, Nähe S-Bhf und U-Bhf Frankfurter Allee / Tram M13 und 16 bis "Rathaus Lichtenberg")
Die „Aktion Reinhardt“ und deren Vernichtungslager

Im Juli 1942 beauftragte Heinrich Himmler den Lubliner SS- und Polizeiführer Odilo Globocnik mit der "Aktion Reinhardt", der systematischen Ermordung aller Juden, die in den fünf Distrikten des Generalgouvernements Warschau, Lublin, Radom, Krakau und Lvov lebten.
Nach dem Befehl Himmlers zur "Aktion Reinhardt" rollten unter dem Vorwand ihrer Aussiedlung täglich Transporte mit Juden aus den Ghettos in die Vernichtungslager Treblinka, Sobibór und Belzec.
In der "Aktion Reinhardt" wurden zwischen Juli 1942 und Oktober 1943 über zwei Millionen Juden sowie rund 50.000 Sinti und Roma ermordet. Damit kam etwa jedes dritte Opfer des NS-Völkermords im Rahmen der "Aktion Reinhardt" ums Leben.
Im Rahmen einer Infoveranstaltung soll einleitend die „Aktion Reinhardt“ und in dessen Rahmen das Vernichtungslager Sobibór vorgestellt werden.

22. Oktober 2013 – 18.30 Uhr – Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek  (Frankfurter Allee 149/Ecke Rathausstraße, Nähe S-Bhf und U-Bhf Frankfurter Allee / Tram M13 und 16 bis "Frankfurter Allee")
 „Hunderte solcher Helden“ - Der Aufstand jüdischer Gefangener im NS-Vernichtungslager Sobibór
Lesung mit der Autorin und Historikerin Franziska Bruder

„An diesem Abend trafen wir eine Entscheidung: Morgen, am 14. Oktober, fliehen wir.“ Zwei lapidare Sätze aus dem Tagebuch des sowjetischen Offiziers Alexander Pechersky. Sie dokumentieren das Signal für den Aufstand im KZ Sobibór.
Im Mai 2013 veröffentlichte Franziska Bruder das Buch „Hunderte solcher Helden - Der Aufstand jüdischer Gefangener im NS-Vernichtungslager Sobibór“, das über die Akteure des Aufstandes berichtet.
Bei der Veranstaltung wird aus den Berichten zentraler Akteure des Aufstands gelesen und Filmausschnitte aus einem Interview von Claude Lanzmann mit einem von ihnen, Jehuda Lerner, gezeigt. Neben der Organisation und dem Ablauf des Aufstands spielen die Lebensgeschichten vor und auch nach dem Krieg eine Rolle, beispielsweise die Aussagen der überlebenden Akteure bei Kriegsverbrecherprozessen in der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland.

7. November 2013  – 19.00 Uhr – Weites Theater (Parkaue 23, Nähe S-Bhf und U-Bhf Frankfurter Allee / Tram M13 und 16 bis "Rathaus Lichtenberg") –
Der Aufstand in Sobibór und die „Aktion 1005“
Veranstaltung mit dem Schriftsteller Jens Hoffmann und dem Film „Sobibór, 14. Oktober 1943, 16 Uhr“
 
Der französische Filmemacher Claude Lanzmann hat den Aufständigen von Sobibór seinen Film „Sobibór, 14. Oktober 1943, 16 Uhr“ gewidmet, der die Geschehnisse des Aufstands darstellt. Nach dem Aufstand wurde das Lager von der SS aufgegeben. Das Lager wurde im Zusammenhang mit der sogenannten „Aktion 1005“, einer organisierten Vertuschungsaktionen der neonazistischen Vernichtungspolitik durch die Nazis, in einen Bauernhof mit Wald umgewandelt.
Der Autor Jens Hoffmann, der in den letzten Jahren intensiv zur „Aktion 1005“ geforscht hat, wird aus seinem Buch "Diese außerordentliche deutsche Bestialität" mit Berichten von Überlebenden der „Aktion 1005“ lesen. Anschließend wird er in den Claude Lanzmann Film einführen, der gezeigt wird.

11. November 2013 – 19.00 Uhr – JFE Linse (Parkaue 25, Nähe S-Bhf und U-Bhf Frankfurter Allee / Tram M13 und 16 bis "Rathaus Lichtenberg")
Späte juristische Aufarbeitung – Der Demjanjuk-Prozess
Veranstaltung mit dem Zeitzeugen und Nebenkläger Kurt Gutmann

John Demjanjuk wurde 2009 wegen Beihilfe zum Mord in tausenden Fällen im Vernichtungslager Sobibór angeklagt. Am 12. Mai 2011 erfolgte vom Landgericht München II eine Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren. Unter den Mordopfern befand sich auch die Mutter von Kurt Gutmann, der in dem Prozess als Nebenkläger auftrat.
Kurt Gutmann entkam der Ermordung durch die Nazis im Juni 1939 als 12-jähriger mit einem Kindertransport nach Schottland. Als er alt genug war, meldete er sich zur Arbeit in der Kriegsindustrie und später als Freiwilliger zur Britischen Armee. Nach seiner Entlassung kehrte er nach Deutschland zurück.
Kurt Gutmann wird in einem Gespräch über Sobibór und den Demjanjuk-Prozess berichten.