"Gestern, am 15. April, fuhr der „Zug der Erinnerung“ in den Bahnhof Lichtenberg ein. Um 17 Uhr fand aus diesem Anlass am Haupteingang des Bahnhof eine Kundgebung mit ca 50 Personen zum Gedenken an die Deportierten und zur Begrüßung des Zuges statt. Flyer und Redebeiträge sollten auf den Zug und das Anliegen der Initiative „Zug der Erinnerung“ Berlin hinweisen. In den Redebeiträgen wurde weiterhin die Arbeit der lokalen Antifa-Gruppen vorgestellt und auf die Verstrickungen der Reichsbahn mit dem "Arbeitserziehungslager" Wuhlheide in Lichtenberg, während des Nationalsozialismus hingewiesen."
[Quelle: Indymedia 1]
"Anti-Antifa Nr.1
Etwa um 16:00 Uhr versuchte eine Gruppe junger Neonazis, zum "Zug der Erinnerung" zu gelangen. Eine der beteiligten Personen, ein organisierter Kameradschaftsaktivist, war dabei mit einem Knüppel ausgerüstet. Eine weitere Person hatte eine Trainingsjacke mit dem Schriftzug des "Sportjugendklub" auf dem Rücken an. Der anwesende Kameradschaftsaktivist war zusammen mit anderen in die Schlagzeilen geraten, weil er auf einem Foto zu sehen war, das einen Artikel über den "Sportjugendklub" illustrierte (1). Das Ziel des Artikels, den Sportjugendklub als vorbildliches Beispiel für die Arbeit mit rechten Jugendlichen, wurde damit verfehlt. Vielmehr wurde der Vorwurf, dass der "Sportjugendklub" Jugendarbeit mit organisierten Neonazis betreibe, erhärtet. Die jungen Neonazis konnten auf dem Bahnhof von der Polizei daran gehindert werden, zum Zug zu gelangen.
Der Sportjugendklub muss sein erneut fragen lassen, ob er Neonazis für den Kampf auf der Straße das nötige Können vermittelt.
Anti-Antifa Nr.2
Kurz nachdem die Antfa-Kundgebung um 17:00 Uhr begann, fanden sich die Lichtenberger Neonazis David Jäckel und Alexander Basil in einem gegenüberliegenden Internetcafé ein und begannen die Veranstaltungsteilnehmer_innen zu fotografieren. Nach einer Intervention von Veranstaltungsteilnehmer_innen hinderte die massiv anwesende Polizei die Neonazis daran, weiter zu fotografieren. Nach und nach kamen weitere Neonazis hinzu. So waren letztendlich David Gudra, Phillip Bornemann, Stefanie Piehl und ein weiterer Neonazi im Internetcafé. So erbärmlich das klingt, das spontane wie längerfristige Mobilisierungspotential für solche und ähnliche Aktionen beträgt in Lichtenberg derzeit nicht mehr als ein halbes dutzend Personen. Die auf sechs Neonazis angewachsene Gruppe wurde wieder mutiger und positionierte sich vor dem Café. David Jäckel, der als Fotograf fungierte, wagte sich noch näher an die Kundgebung heran. Die Quittung dafür bekam er umgehend. Er sowie die umstehenden Basil und Gudra wurden von einer Gruppe Antifaschist_innen zurückgedrängt, bevor die Polizei dazwischen ging. Sie beließ es dabei, die Neonazis zurück ins Café zu drängen. Die Antifaschist_innen wurden eine zeitlang von den Polizisten drangsaliert.
Die Angestellten des Cafés, die sich nicht genötigt sahen, die Neonazis aus ihrem Café zu entfernen, ließen das Grüppchen letztendlich durch den Hinterausgang verschwinden."
[Quelle: Indymedia 2]