In Lichtenberg demonstrierten am Sonnabend rund 100 Menschen gegen Neo-Nazis in Lichtenberg. Rund 100 Menschen haben am Samstag friedlich gegen eine Mahnwache der rechtsextremistischen Kameradschaft „Frontbann 24“ in Berlin-Lichtenberg demonstriert. Rund 200 Polizeikräfte waren zwischen 8.00 Uhr und 11.00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz am S-Bahnhof Lichtenberg im Einsatz, um gewaltsame Zusammenstöße mit der rechten Szene zu verhindern. Die Kundgebung sei friedlich verlaufen. Gegen einen Teilnehmer der rechtsextremistischen Mahnwache werde aber wegen des Tragens verbotener Zeichen ermittelt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Der „Frontbann 24“ gilt als die am schnellsten wachsende Neonazi-Organisation in Berlin und hat sich nach einer 1924 gegründeten Vorläuferorganisation der nationalsozialistischen Sturmabteilung „SA“ benannt.
Zu dem Protest hatte die Linke-Abgeordnete Evrim Baba aufgerufen. Mit der Mahnwache wollten die knapp 40 Rechtsextremisten gegen ein Geschäft nahe des Bahnhofs demonstrieren, das legal Hanfprodukte verkauft. Lichtenberg und hier besonders der Weitlingkiez gelten als eine Hochburg der Rechten.
Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) prüft seit dem Sommer ein Verbot der Organisation. Mitte August ging die Berliner Polizei gegen den „Frontbann 24“ vor und durchsuchte elf Wohnungen von mutmaßlich führenden Mitglieder der Gruppe wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Die 50 bis 60 Mitglieder der Neonazi- Kameradschaft treten in schwarzer uniformähnlicher Kleidung mit Reichsadler auf der Brust auf. Das öffentliche Tragen dieser Kleidung wird als „Ausdruck einer gemeinsamen, den Nationalsozialismus glorifizierenden politischen Gesinnung“ gewertet.
Artikel erschienen in der BZ vom 06.09.2011